Große Kegelstrahlwinkel
Die Tomografie mit einem kegelförmigen Röntgenstrahl ermöglicht kurze Messzeiten durch gleichzeitige Erfassung großer Bereiche des Werkstücks. Mit zunehmendem Kegelstrahlwinkel wird das Werkstück jedoch schlechter abgetastet. Die hierdurch verursachten Kegelstrahlartefakte lassen sich mithilfe eines patentierten Verfahrens an der Sollgeometrie simulieren und zur Korrektur des Messvolumens nutzen.
Die Korrektur kann durch Simulation am CAD-Modell oder an einer Punktewolke einer Meisterteilmessung des Werkstücks berechnet werden. Einmal berechnet ist die Korrektur auf Punktewolken desselben Werkstücks oder weiterer Werkstücke gleichen Typs anwendbar, z. B. bei einer Serienmessung. Auch Volumen lassen sich korrigieren. Die Berechnung der Korrektur erfolgt hierbei auf Basis einer Simulation an einer Punktewolke des gemessenen Werkstücks.
Durch Messung mit größerem Kegelstrahlwinkel ist eine Reduzierung der Messzeit bei gleicher Wiederholbarkeit oder eine Verbesserung der Wiederholbarkeit bei gleicher Messzeit möglich. Dies wird durch Nutzung eines größeren Teils der verfügbaren Strahlungsenergie erreicht, beispielsweise durch Reduzierung des Fokus-Detektor-Abstands (FDD) bei gleichem Abbildungsmaßstab. Die entstehenden Kegelstrahlartefakte und hieraus resultierende systematische Messabweichungen können durch Einsatz der Kegelstrahlartefakt-Korrektur stark reduziert werden.
Kegelstrahlartefakt-Korrektur: Volumen ohne (links) und mit Korrektur (rechts)
Ringartefakte bei der Messung von wenig abschwächenden Materialien
Die Empfindlichkeit bestimmt die Umsetzung von Röntgenstrahlung in eine gemessene Intensität. Aufgrund von nicht vollständig korrigierten Empfindlichkeitsunterschieden führt die gleiche Strahlungsintensität bei zwei benachbarten Pixeln zu jeweils dunkleren bzw. helleren Grauwerten. Durch die Rückprojektion dieser Unterschiede in allen Drehstellungen entstehen ringförmige Artefakte im rekonstruierten Volumen.
Bei der neuen WinWerth® Ringartefaktkorrektur wird die in den Intensitätsbildern enthaltene Information über die Empfindlichkeitsunterschiede zwischen den Pixeln aus der aktuellen Messung bestimmt und zur Feinkorrektur der Bilder verwendet. Im hieraus rekonstruierten Volumen sind die Ringartefakte stark reduziert. Bei schwach absorbierenden Werkstücken fallen diese stärker ins Gewicht. Deshalb ist der Einsatz dieses Korrekturverfahrens insbesondere bei Messungen von Werkstücken mit geringer Abschwächungsfähigkeit wie Mikrozahnrädern aus Kunststoff, Materialproben von Schaumwerkstoff en oder Linsenpaketen für Smartphones sinnvoll.
Ringartefaktkorrektur: Volumen ohne (links) und mit Korrektur (rechts)