Vor 2017 standen kompakte CT-Geräte nur mit Reflexionstargetröhren in geschlossener Bauweise zur Verfügung. Deren großer Brennfleck schränkte aufgrund der geometrischen Unschärfe die Auflösung und Genauigkeit ein. Die Geräte waren zwar relativ preisgünstig, verursachten aber hohe Wartungskosten. Die Begrenzung auf akzeptable Brennfleckgrößen, die nur erreicht wurden, wenn man das Gerät mit sehr geringer Leistung betrieb, führte zu hohen Belichtungs- und damit Messzeiten. Normkonforme Spezifikationen zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit und für den Vergleich zu anderen Geräten fehlten oft.
Bei großen Geräten ermöglichten Transmissionstargetröhren mit bis zu 300 kV Röhrenspannung eine hohe Auflösung und Genauigkeit. Sie waren jedoch teuer in Anschaffung und Wartung, außerdem kamen sie wegen ihrer Größe und ihres Gewichts hauptsächlich in speziell hierfür geschaffenen Messräumen zum Einsatz.
Michael Mityasoglu -Inbetriebnahme: „Unsere TomoScope® XS Geräte sind relativ leicht und kompakt, sodass wir sie innerbetrieblich sogar mit dem Personenaufzug transportieren.“
Werth erhielt viele Anfragen von Kunden, die die CT-Technik zwar hochinteressant fanden, aber aufgrund der hohen Preise die Investitionen nicht wirtschaftlich rechtfertigen konnten. Diese Tatsache motivierte das Werth-Entwicklerteam in neue Richtungen zu denken. Voraussetzung für die Einführung eines neuen, kostengünstigeren Geräts war das aus intensiven Entwicklungsarbeiten entstandene neue Röhrendesign. Für das neue TomoScope® XS wurden Röhre, Generator und Vakuumerzeugung im offenen Monoblock-Design vereint. Diese Bauart ermöglicht lange Wartungsintervalle bei quasi unbegrenzter Lebensdauer, denn Ersatz- und Verschleißteile können auf Grund der offenen Bauart bei der jährlichen Gerätewartung getauscht werden. Für den Anwender ergeben sich damit geringe Stillstandzeiten und niedrige Betriebskosten. Da das neue Gerät mit einer Transmissionsröhre ausgestattet wurde, bleibt die Brennfleckgröße auch bei hoher Röhrenleistung gering. Dies ist ein wichtiger Vorteil des TomoScope® XS, dass somit schnelle Messungen mit hoher Auflösung erlaubt.
Die neuartige Röntgenröhre wurde mit einer kompakten und präzisen luftgelagerten Drehachse sowie einem schnellen Detektor kombiniert. Außerdem waren kleine Gerätemaße und eine Spezifikation der Längenmessabweichung im unteren Mikrometerbereich entscheidend. Durch intelligente konstruktive Lösungen konnte das Gerät in etwa auf dem Preisniveau von konventionellen taktilen oder Multisensor-Koordinatenmessgeräten angeboten werden.
Lea Simon, Industriemeisterin - Leitung CT-Montage: „Plötzlich wollten alle Kunden ein TomoScope® XS. Wir mussten unsere Mitarbeiter sehr schnell qualifzieren, um bei der gestiegenen Nachfrage keine langen Lieferzeiten zu bekommen.“
Mit dem TomoScope® XS wurden CT-Koordinatenmessgeräte nun für jedermann erschwinglich. Die große Nachfrage konnte nur durch Ausbau der Fertigungskapazitäten bedient werden.
Adrian Schmidt M. Eng. - Konstrukteur: „Modularität war eine entscheidende Vorgabe. Die Achsen sind je nach Bedarf manuell oder komplett CNC-gesteuert. Im Gerät lassen sich Detektoren verschiedener Größe und Röntgenquellen mit bis zu 160 kV Spannung und 80 W Leistung kombinieren.“ Martina Müller - Technische Zeichnerin: „An die Konstruktionsabteilung wurde die Anforderung herangetragen, eine kompakte, kostengünstige Strahlenschutzumhausung zu entwerfen.“